Stefan Zerbe: Beitrag

Stefan Zerbe sieht die positiven gesundheitlichen Wirkungen von Stadtgrün durch viele transdisziplinäre Studien belegt. Gleichzeitig bestehen auch Risiken, bspw. durch allergische Reaktionen auf Pollen/Blütenstaub. Zur Unterstützung von Abwägungsprozessen bei Planung und Management liegen gute Daten vor.

Allerdings wird Stadtgrün oft nur alibimäßig (quasi als Kosmetik) in die Stadtplanung eingebracht. Die Interessen von Verkehr, Architektur oder preiswertem Grünraummanagement überwiegen häufig. Beim erwähnten Projekt in Bozen geht es um Plätze, auf denen man sich im Sommer kaum aufhalten kann, weil es zu heiß ist. Hier wäre eine Renaturierung von Stadtökosystemen angebracht. Dies wird oft falsch verstanden, als zurück zu einem „natürlichen“ Zustand. Renaturierung bedeutet indessen Wiederherstellung von Ökosystemleistung, und hier spielt das Stadtgrün eine ganz besondere Bedeutung in Hinblick auf Mikroklima, Ästhetik, Entspannungsräume, Biodiversität und Kohlenstofffestlegung. Übrigens kann diese Leistungen nicht nur das organisierte („gemanagete“) Grün, sondern auch das spontane Grün erbringen.

Beitrag Zerbe (Videosequenz, 33 sec)